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Kartellvorwurf gegen Facebook und Google

Insgesamt zehn Bundestaaten erheben Anklage des Missbrauchs ihres Marktmonopols und Wettbewerbsverzerrung gegen die Milliardenkonzerne Google und Facebook. Ihnen wird angelastet, ihr Monopol bei Online-Werbeanzeigen mit illegalen Mitteln erreicht zu haben und darüberhinaus geheime Absprachen untereinander getroffen zu haben.

Die beiden Internet-Riesen sollen sich zusammengetan haben und systematisch über Jahre hinweg und darüberhinaus mit illegalen Mitteln Werbeanzeigen manipuliert zu haben. Dabei handelt es sich um Werbeplätze für Online-Werbung, die Google verkauft und gleichzeitig selbst Werbung schaltet, unter anderem bei YouTube. Diese Doppelrolle führe zu Wettbewerbsverzerrung, weil Google so verhindert, dass Anzeigen auf Webseiten, die nicht zu Google gehören, verkauft werden.

Es ist eine Art Teufelskreis: Werbetreibende wollen, dass man auf ihren Plattformen Werbung schaltet, damit man jedoch auf sie aufmerksam wird, müssen sie selbst Werbung bei Google schalten. Durch diese Abhängigkeit kann Google sein Monopol ständig und ungehindert ausbauen.
Die Justizminister von Texas, Arkansas, Indiana, Mississippi, North und South Dakota, Idaho und Kentucky haben auf dieser Grundlage Klage gegen Google eingereicht.

Kartell mit Facebook

Facebook hat bei der ganzen Sache ebenfalls die Hand im Spiel: so soll es 2018 eine Vereinbarung mit den beiden Riesen gegeben haben, nach der Facebook für seine eigenen Werbeplätze die Algorithmen von Google einsetzt. Der Deal kam allerdings nur zustande, weil Facebook eine eigene Technologie für Werbeschaltung auf den Markt bringen wollte. Aus Furcht vor Einnahmeverlusten bot Google Facebook daraufhin eine Art Partnerschaft an – ein cleverer Schachzug.

Google arbeitet mit dem sogenannten Header Bidding. Dabei geht es um den Verkauf eines Werbeplatzes an den Höchstbietenden, ähnlich einer Auktion. Durch den Deal mit Google bekam Facebook allerdings Vorteile bei diesen Auktionen, die nichts mit Geld zu tun hatten. Heißt: ein unfairer Wettbewerbsvorteil. Mittlerweile dominieren Facebook und Google den Markt an Werbeanzeigen weltweit und konkurrenzlos.

Gemeinsam gegen den Staat

Die beiden Internet-Riesen sind sich indes keiner Schuld bewusst und wollen sich vor Gericht zur Wehr setzen – gemeinsam. Google weist darauf hin, dass die Kosten für Online-Werbung im Branchendurchschnitt lägen und sie damit kein Preise manipulieren würden.

Die US-Justizbehörden von insgesamt 48 Staaten, sowie die Bundeshandelskommission fordern eine Zerschlagung von Facebook. In Brüssel wurde erst jüngst ein Gesetz verabschiedet, das unfaire Wettbewerbsvorteile vorbeugen und für mehr Transparenz sorgen soll.

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